It’s been about 6 weeks now that I arrived in Trondheim and started a new life – at least that’s how it feels, in a positive way. Moving here appeared crazy to some people – I remember the confused looks of the guys from the moving company “You are moving to Norway? Alone? No family/husband that joins or is living there? Why would you do that?” I am wondering if they would have asked a guy the same questions? Anyways, why did I move to Norway? Because I got a job here waiting for me, a permanent job as a seabird ecologist – what else could I have dreamed off? In fact, I had already thought this chance would never come. A permanent position in my field of research seems like a one a million chance to win the lottery – let alone in a beautiful country with lots of nature and still within Europe (and not in the hot South). In a country that annually scores very high on the world-happiness-index. In a country that is known for the fact that almost everybody speaks English – and with a language – Norwegian – that is relatively close to German, so that I will be able to learn it quite fast. And at an institute that shares my name – maybe it just had to be?
As a scientist you get pretty soon used to the thought of having to move to wherever there is a job and funding (if you cannot adapt to this, you quit science sooner or later). This is how I landed in Belgium – and stayed, because the funding kept coming. I have to admit – forgive me, my Belgian friends (but you probably know this anyways) – I never got used to Belgium (or maybe it was more Antwerp and not so much Belgium?). Too much traffic, too much airpollution, too many people on too little space, too much aggression and frustration on the streets. And an administration that is so inefficient that it sometimes pushed me to the edge of madness (the last 2 months were exemplary with all the cancellations that had to be done). Yes, Belgium has some positive sides (fries, beer and chocolates), and even some nice nature areas – but they are tiny and boring compared to what Norway has to offer.
Norway greeted me with temperatures below 0 and an icy wind in the Oslo-fjord when I arrived by ferry from Kiel (this seemed almost like a trip to my past because I studied in Kiel and then moved away to Lake Constance almost 10 years ago). The long drive through the Dovre mountains on snow-covered mountains was offering spectacular views – and heavy traffic due to the largest NATO military-maneouver since the end of the cold war. Perfect timing to move to Norway! The start at NINA, and the welcome by my new colleagues was the total opposite of ice-cold and also very organised and structured. New laptop, new sim-card and phone contract, keycard for the building – all done in less than one hour – impressive! OK, Norway is not perfect in every way either, and I had some trouble here with admin, too, since the tax office assigned my Norwegian personal number (without which life in Norway is impossible) to Nina Denhard. Oops. That’s fixed now, as are some brand new Norwegian registration plates on my car. After several visits to IKEA & Co my apartment is now also set and I can start to live a “normal” life again. Right, what about life? Nature starts few metres away from my living room windows, where I can spot deers and squirrels (and currently a lot of snow). When I went running the last time, I felt like I was living in a winter-wonderland. Cycling to work can be challenging because of the snow and ice (despite studded tyres, bike wheels may not always roll, but also skate…) – while car drivers seem to always (!) stop for cyclists here. Norway, I am in love!
Oslofjord
Trondheim and Bymarka
Kyvatnet – just 10 min away from where I live 🙂
Kyvatnet (2)
Roe deer grazing less than 50 m away from my living room window
Verliebt in Norwegen
Es ist jetzt 6 Wochen her, dass ich in Trondheim angekommen bin und ein neues Leben begonnen habe – so fühlt es sich zumindest an, und zwar auf positive Weise. Hierher zu ziehen schien für manche Leute eine völlig verrückte Idee zu sein – ich erinnere mich an die verwirrten Gesichter der Möbelpacker „Sie ziehen nach Norwegen? Alleine? Keine Familienangehörigen oder Ehemann die/der mitkommt oder schon da lebt? Warum?“ Ich frage mich ja schon, ob sie einem Mann die gleichen Fragen gestellt hätten? Aber warum bin ich nach Norwegen gezogen? Weil ich hier einen Job bekommen habe – einen permanenten Job als Seevogelökologin – was könnte es besseres für mich geben? Und das, wo ich schon anfing zu zweifeln, ob es je irgendwo einen festen Job geben würde. Einen festen Job in meinem Forschungsbereich zu bekommen fühlt sich an wie ein Einser im Lotto, noch dazu in einem wunderschönen Land mit viel Natur und in Europa (und nicht im heißen Süden). In einem Land, das jedes Jahr weit oben im Welt-Glücklichsein-Index landet. In einem Land, das dafür bekannt ist, dass beinahe jeder Englisch spricht und dessen Landessprache – Norwegisch – dem Deutschen relativ nahe steht, so dass ich es recht schnell lernen kann. Und dazu an einem Institut, das meinen Namen trägt – vielleicht sollte es einfach so sein?
Als Wissenschaftler gewöhnt man sich ziemlich schnell an den Gedanken regelmäßig umziehen zu müssen, und zwar dahin, wo es Arbeit und Forschungsgelder gibt (wer nicht mobil ist, gibt die Wissenschaft über kurz oder lang auf). So bin ich auch in Belgien gelandet – und geblieben, weil die Forschungsgelder über die Jahre weiter flossen. Ich muss zugeben – vergebt mir, meine belgischen Freunde (wobei Ihr das sicher längst wisst) – dass ich mich an Belgien nie gewöhnt habe (oder vielleicht war es auch eher Antwerpen und nicht Belgien?). Zu viel Verkehr, zu viel (Luft-)Verschmutzung, zu viele Menschen auf zu wenig Raum, zu viel Aggression und Frustration im Straßenverkehr. Eine Verwaltungsstruktur, die mich mit ihrer Ineffizienz manchmal an den Rand des Wahnsinns gebracht hat (die letzten 2 Monate waren beispielhaft, mit all den Kündigungen). Ja, Belgien hat natürlich auch positive Seiten (Pommes, Bier und Schokolade) – und ein paar nette Naturgebiete, die aber winzig und langweilig sind, wenn man sie mit dem vergleicht, was Norwegen zu bieten hat.
Norwegen grüßte mich mit Temperaturen unter 0°C und einem eisigen Wind im Oslofjord, als ich mit der Fähre von Kiel ankam (es schien beinahe wie eine Reise in meine Vergangenheit, da ich in Kiel studiert habe, und vor fast 10 Jahren aus Kiel weg an den Bodensee gezogen bin). Die lange Fahrt übers Dovre-Gebirge auf teils schneebedeckten Straßen bot spektakuläre Blicke – und schwerfließenden Verkehr, dank des größten NATO-Militärmanövers seit dem Ende des kalten Krieges. Der perfekte Zeitpunkt, um nach Norwegen zu ziehen! Der Start am NINA und die Begrüßung durch meine neuen Kollegen war das Gegenteil von eiskalt, und sehr strukturiert und durchgeplant. Neuer Laptop, neue Sim-Card und Telefon-Vertrag, Schlüsselkarte fürs Gebäude – alles in weniger als einer Stunde – beeindruckend! Mit meiner neue Wohnung in Trondheim (eine Kollegin hatte mir vorab damit geholfen und sie für mich besichtigt) hatte ich nicht nur Glück mit der Lage und dem praktischen Zuschnitt, sondern auch mit meinen super-hilfreichen Vermietern. OK, auch Norwegen ist nicht zu 100% perfekt, und auch hier hatte ich einige Probleme mit der Verwaltung. Das Steuerdepartment schickte mir meine norwegische ID-Nummer (und ohne die geht hier gar nichts) ausgestellt auf den Namen Nina Denhard. Uuups. Das ist jetzt korrigiert – und nagelneue norwegische Nummernschilder an meinem Auto montiert. Nach mehreren Besuchen bei IKEA & Co ist nun in meiner Wohnung auch Ordnung eingekehrt und ich kann wieder ein „normales“ Leben führen. Ach ja, wie ist das mit dem Leben? Die Natur beginnt ein paar Meter vor meinem Wohnzimmerfenster, von wo aus ich Rehe und Eichhörnchen beobachten kann (und im Moment ziemlich viel Schnee). Als ich das letzte Mal joggen war, fühlte ich mich wie im Winter-Wunderland. Das Fahrradfahren an die Arbeit ist bei Schnee und Eis eine größere Herausforderung (trotz Spezialreifen mit Spikes rollen die Räder nicht immer, sondern rutschen auch manchmal) – wohingegen Autofahrer hier immer (!) für Radfahrer zu bremsen scheinen. Norwegen, ich liebe Dich!